Brandanschlag auf Naziladen

Rostock 21. Oktober 2009

Auf den Naziladen in der Doberaner Straße ist heute ein Brandanschlag verübt worden. Der so genannte 'Dickkoepp' ist der Nachfolger des 'East Coast Corner', deren Inhaber Thorsten de Vries nach antifaschistischen Interventionen entnervt das Feld räumte. Angaben von mvregio zur Folge, sollen fünf Vermummte den Laden betreten haben und einen Brandsatz in das Geschäft geschleudert haben. Zwar konnte das Feuer zügig gelöscht werden, es entstand jedoch angeblich durch die Rauchentwicklung ein hoher Sachschaden, da Bekleidungsstücke jetzt nicht mehr für den Verkauf tauglich sind.
Gegen 18:00 Uhr war in der gesamten KTV, dem alternativ geprägten Stadtviertel Rostocks, das Sirenengeheul zu heulen. Anwohner sprechen von einer deutlichen Rauchentwicklung aus dem Geschäft, zeitweise wurde die Doberaner Straße für den Verkehr gesperrt. Auf den Neonaziladen hatte es in der Vergangenheit zahlreiche Attacken gegeben. Das Geschäft ist vielen Bewohner ein Dorn im Auge, wirklich rentabel kann es kaum laufen, nur selten verirrt sich Kundschaft in den Laden, so dass eine linke Urheberschaft nicht zwingend die einzige Erklärung sein muss. Meistens hält sich die übliche Clique in dem Laden auf.
In der Hansestadt, wo es 1992 zu tagelangen Pogromen gegen Migranten kam, kommt es häufig zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Personen des linken Spektrums und Neonazis. Erst vor kurzem wurde eine Fahrzeugkolonne von Neonazis die zu einer rechtsextremen Demonstration nach Dortmund reisen wollten erfolgreich angegriffen, so dass der Ausflug ausfallen musste.
Die Polizei ist inzwischen mit einem großen Aufgebot an Bereitschaftspolizei in der KTV präsent, zahlreiche Neonazis drücken sich vor dem Laden und den anliegenden Straßen herum. Aus antifaschistischen Kreisen verlautete, dass man entsprechende vorsorgende Maßnahmen ergriffen hat, um eventuelle Aktionen der Rechtsextremen entsprechend begegnen zu können.

Quelle: Indymedia