Farbanschlag auf Haus von Hannovers Oberbürgermeister

Hannover 29 Juli 2009

Auf das Privathaus von Hannovers Oberbürgermeister Stephan Weil (SPD) haben unbekannte Täter in der Nacht zum Dienstag einen Farbanschlag verübt. Sie schmierten mit roter Farbe unter anderem Beschimpfungen wie "Tiermörder" auf das Haus. Weil selbst war nicht anwesend, er ist zurzeit im Urlaub. Die Aktion könnte nach Erkenntnissen der Polizei im Zusammenhang mit dem Streit über den Bau eines Tierimpfstoffzentrums in Hannover stehen.

Die Polizei durchsuchte nach der Farbattacke am Dienstagnachmittag das Gelände, auf dem gebaut werden soll. Es gehört der Firma Boehringer aus dem rheinland-pfälzischen Ingelheim und wird seit mehreren Wochen von Demonstranten besetzt, die gegen die Pläne der Firma protestieren und dort campen. "Wir suchen nach möglichen Beweismitteln", sagte ein Polizeisprecher. Es habe auch noch andere Vorfälle rund um das Gelände gegeben, weitere Details dazu wollte der Sprecher aber zunächst nicht nennen.

Ob Beweismittel gefunden wurden, die einen Zusammenhang zwischen den Besetzern und den Farbschmierereien belegen, stand zunächst nicht fest. Die Beamten nahmen von rund 20 Gegnern des Impfstoffzentrums Personalien auf. Die meisten verhielten sich dabei kooperativ. Allerdings seien mindestens zwei Besetzer auf hohe Bäume geflüchtet und hielten sich dort versteckt. "Da kommt man nicht so ohne weiteres ran", sagte der Polizeisprecher.

Der Protest gegen das geplante Tierimpfstoffzentrum schwelt seit Monaten. Die Demonstranten, die zum großen Teil nicht aus Hannover kommen, haben das Grundstück in einem Wohngebiet besetzt. Das Unternehmen will bis 2011 ein europäisches Zentrum für die Erforschung und Entwicklung von Schweineimpfstoffen errichten.

Quelle: welt.de