Militante Aktionen gegen Gentrifizierung

Berlin 15. Januar 2008

Erklärung:

"In der Nacht vom 14.01.2008 auf den 15.01.2008 und von diesem auf den darauf folgenden Tag wurden verschiedene Luxusimmobilien, Banken und Wohnungsbaugesellschaften angegriffen, verschönert oder zerstört. Dies alles sind für uns Ziele, auch wenn sie nicht auf den ersten Blick mit. der Freiräume Thematik in Verbindung stehen. Dennoch sind sie für Gentrification in mehren Bezirken und damit einhergehende Vertreibung sozial benachteiligter und unserer Projekte verantwortlich. Sie unterstützen diesen Prozess aktiv finanziell oder passiv in dem sie von der „Aufwertung“ profitieren. Wir würden uns freuen, würden diese Institutionen mehr angegriffen und rufen dazu auf das in den praktischen Teil des laufenden Gentrification Diskurses mit einzubeziehen.

Die konkreten Ziele waren:

  • GEWOBAG - Ritterstraße/Kreuzberg
    Farbe + verklebte Schlösser

  • Ehemalige Yorck59 – Yorckstraße / Kreuzberg
    Farbe

  • Engel Immobilien - Michaelkirchstraße / Mitte

  • Farbe

  • Deutsche Bank – Danzigerstraße / Prenzlauer Berg
    Steine

  • City Home lmnmobilien - Monbjiou Park/Mitte
    Steine

  • Luxussaniertes Haus von Nehls - Schliemannstraße /Prenzlauer Berg.
    Graffitti, Farbe

  • WBM – Wohnungsbaugesellschaft Berlin - Mitte mbh - Dircksenstraße /Mitte
    Farbe

Im vergangenem Jahr hat sich das Thema Freiräume an vielen Stellen herauskristalisiert. Mehrere Projekte haben schon lange Stress mit irgendwelchen Investoren, Hausbesitzern und/oder anderen Idioten. Mannig Projekte sind in diesem Jahr akut bedroht und wir aber auch die Herrschenden haben sich auf ein spannendes Jahr 2008 vorzubereiten. Denn es geht um unser Leben, Freiheiten, ein Miteinander fernab von Konsumideologie, Verwertungslogik und Herrschaft.

Also lasst uns die ärgern, die uns immer als Nestbeschmutzer, Asoziale und stinkende Zecken beschimpfen, die uns die Räume nehmen wollen, in denen wir solch ein Leben versuchen wollen zu praktizieren und aus dem alltäglichen Trott zumindest partiell ausbrechen können.

Die Erhaltung unserer Räume erfordert entschlossene und kollektive Gegenwehr, in welcher militante und direkte Aktionen verstärkt genutzt werden sollten und den juristisch oder politisch oder wie auch immer geführten Kampf zu unterstützen, aber auch um unsere Ernsthaftigkeit und Entschlossenheit deutlich zu machen und nach außen zu tragen. In diesem Zusammenhang begrüßen wir natürlich auch die Idee einer Freiräume Kampagne und wünschen gutes Gelingen, sowie viel Power! Wir hoffen, dass ihr bald an den Start geht und auf breite Unterstützung trefft! Wir werden jetzt nicht auf alle einzelnen bedrohten Projekte eingehen. Wir wollen lieber unterstreichen, dass es nur um ALLE Freiräume, Hausprojekte, illegale Kneipen, Wagenplätze etc., gehen kann. United we stand — divided we fall!!!

Und es ist auch nicht alles so grau, wie es scheint. Erinnern wir uns an die Kämpfe um die Yorck59. Sie wurde leider geräumt, sich doch aber gleich nen neues Haus genommen, welches sogar der Privatisierung des Mariannenplatzes Einhalt gebieten konnte.

Zehren wir von unseren Erfolgen und schaffen uns neue! Werden wir aktiv offensiv!

Die Zähne zeigt, der‘s Maul aufmacht."

Quelle: interim